Projekte
& Themen
Unsere Welt besser machen
Die Probleme unserer Tage mögen schwer wiegen, aber es gibt auch viele Lichtblicke und positive Impulse. Ob es um Energiegewinnung oder Artenvielfalt geht, um das Klima oder die Gesundheit der Menschen, in Baden-Württemberg tüfteln zahlreiche kluge Köpfe an Antworten auf die globalen Herausforderungen. Viele der Ideen und Forschungsprojekte, die die Gips-Schüle-Stiftung in den vergangenen Jahren gefördert hat, machen Hoffnung.

Ernährung
Damit wir auch morgen satt werden
Wie lässt sich die Menschheit verlässlich ernähren, wenn die Temperaturen weiter steigen? An der Universität Hohenheim werden die Gene von Pflanzen erforscht, damit diese Wasser und Nährstoffe effizienter nutzen können. Vielleicht lässt sich dank der Hohenheimer Wissenschaftler auch schon bald der Stoffwechsel von Nutztieren so beeinflussen, dass sie mehr der lebenswichtigen Proteine bilden.

Medizin
Den Krankheiten Paroli bieten
Viren können krank machen – Reste früherer Viren, die im menschlichen Genom schlummern, könnten im Kampf gegen Krebs genutzt werden, wie die Forschung der Mikrobiologin Smitha Srinivasachar Badarinarayan hoffen lässt. Der Mediziner Mirco Julian Friedrich versucht dagegen, Immunzellen gentechnisch so zu manipulieren, dass bösartige Gehirntumore eines Tages geheilt werden können. Der Tübinger Professor Stefan Stevanović und sein Team setzen bei der Krebsimmuntherapie wiederum auf Impfstoffe aus körpereigenen Peptiden.

Energie
Damit sauberer Strom aus der Steckdose kommt
Die Sonne liefert saubere Energie – allerdings nur dort, wo sie direkt auf Solarmodule scheint. Die Solarzelle, die der Nachwuchswissenschaftler Juan Francisco Martínez Sánchez Solarzellen entwickelt hat, kann Sonnen- und Streulicht zugleich einfangen. In Karlsruher KIT setzt man auf Nanopartikel, um organische Solarzellen umweltfreundlich herstellen zu können.

Klima
Verlässliche Produktion – bei sauberer Luft
Die Ressourcen werden knapper, gleichzeitig befeuert die Umweltverschmutzung den Klimawandel. Eine Forschungsgruppe am Karlsruher Institut für Technologie hat ein hoffnungsvolles Verfahren entwickelt, das doppelt wirksam ist: Es ermöglicht, klimaschädliches CO2 aus der Umgebungsluft zu neutralisieren – und gleichzeitig wertvollen Kohlenstoff zu gewinnen.

Abfall
Die Plastikflut eindämmen
Plastik ist extrem stabil – aber genau deshalb ein Umweltproblem. Dem Nachwuchschemiker Manuel Häußler ist es gelungen, die stabilen Kunststoffketten zu einem Pulver zu spalten, das erneut zu Kunststoff werden kann. Moritz Koch hat in seiner Doktorarbeit gezeigt, wie sich Bioplastik herstellen lässt aus Cyanobakterien – die en passant CO2 aus der Luft filtern. Kunststoff könnte aber auch durch Glas ersetzt werden, sofern man es entsprechend formt, was das Karlsruher Institut für Technologie vorgemacht hat. Abfall anderer Art produziert die „Fast Fashion“. Hoffnung machen da die Cellulosefasern, die sich dank eines innovativen Spinnverfahrens der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf produzieren lassen – und zwar nachhaltig.

Digitalisierung
KI im Dienste der Menschheit
Die digitalen Möglichkeiten eröffnen neue Perspektiven – zum Beispiel in der Medizin. Die Informatikerin Maria Kalweit hat KI-Software für einen winzigen Mikrocontroller entwickelt, der Epilepsie-Anfälle abendet. Computermodelle können aber auch helfen, Vorhofflimmern gezielt zu therapieren, wie Axel Loewe in seiner Doktorarbeit aufgezeigt hat. Auch beim Erhalt der Diversität kann Künstliche Intelligenz einen wichtigen Beitrag leisten, weshalb der Hohenheimer Agrarwissenschaftler Thomas Berger sie nutzt, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Tieren vorherzusagen. Sein Kollege Thilo Streck setzt wiederum auf Technik und Computer, um dem Zusammenspiel von Mikroorganismen im Boden auf die Spur zu kommen. Wertvolle Lebenshilfe hatte am Fraunhofer-Institut ein Projekt im Blick, das Arbeitsabläufe von Menschen mit Behinderung optimiert hat. Menschen mit Mehrfachbehinderung könnten auch leichter ein klassisches Instrument erlernen – mit einem „sensomotorischen Klavier“.

Künstliche Intelligenz
Mit KI Zellprozesse für die Medizin entschlüsseln
Das Cyber Valley ist der größte Forschungsverband zu künstlicher Intelligenz in Europa. Hier arbeiten Partner aus Wissenschaft und Industrie zusammen. Neben den Universitäten Stuttgart und Tübingen sind dabei auch Forschungseinrichtungen und Hightech-Unternehmen aus Baden-Württemberg Partner wie auch Stiftungen. Die Gips-Schüle-Stiftung fördert seit 2019 die Forschungsgruppe „Computational Epigenomics“. Sie wird geleitet von Dr. Gabriele Schweikert und versucht maschinellen Lernmethoden zu nutzen, um molekulare Prozesse in lebenden Zellen besser zu verstehen. Ziel ist es, die computergestützte Epigenomik stärker für medizinische Anwendungen nutzbar zu machen.

Nachhaltigkeit
Stadtentwicklung neu gedacht: Urbane Oberflächen für die Zukunft
In den Oberflächen des städtischen Raums steckt großes Potenzial. Würden sie mehrere Funktionen erfüllen, können sie Städte nachhaltiger machen. Die Gips-Schüle-Stiftung arbeitete schon seit 1979 mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP eng und erfolgreich zusammen, sodass schon viele Patente auf den Weg gebracht werden können.
Seit 2016 unterstützt die Stiftung das Forschungsprojekt des IBP zu urbanen Oberflächen, bei dem neue Technologien entwickelt, aber auch eng mit Wirtschaft und Kommunen zusammengearbeitet wird.